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Leutschenpark

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Der grösste Teil von Zürichs Norden, zu dem vor allem die beiden Quartiere Seebach und Oerlikon gehören, hat nicht sonderlich viele schöne Ansichten zu bieten, umso erstaunter war ich, in einer App, die ich hin und wieder für meine Streuenereien zu Rate ziehe, ausgerechnet dort etwas zu entdecken, was vom Hersteller als „sehenswert“ eingestuft wird: Der Leutschenpark. Ab 2002 wurde innerhalb von 16 Monaten jene Anlage, die als „Vermischung von Elementen einer Parkanlage und eines urbanen Platzes“ beschrieben wird, errichtet. Die Fahrenden, die ab 1985 dieses Areal einst als Abstellort ihrer Fahrzeuge nutzen durften, mussten weichen. Das Ziel dieses „Platzparkes“ war es, dem rasant wachsenden Quartier einen angemessenen, zeitgemässen Naherholungsbereich zur Verfügung zu stellen – und wie „zeitgemäss“ dieser Platzpark geraten ist! Die gesamte Umgebung besteht ausnahmslos aus Neubauten, extrem viel Glas, Beton und gerade Linien, von homogenem Stadtwachstum keine Spur, seelenlos, irgendwie „zerrissen“ und unzusammenhängend. Ein Verwaltungsbau reiht sich an den nächsten, mitten zwischen ihnen einige wenige Wohnschlafcontainerbauten, noch weniger alte Industriebauten, die wohl in absehbarer Zeit weiteren Neubauten weichen werden. Nein, sehenswert im klassischen Sinne ist dieses Quartier nicht. Leider gilt das auch für diesen reichlich eigenartigen Platzpark, der für meine Begriffswelt ein klassisches Beispiel dafür ist, wie man ein Naherholungsgebiet nicht gestalten sollte. Davon hat Zürich so einige zu bieten, wie zum Beispiel am Bahnhof Altstetten Nord, in dem Areal rund um die Pfingstweidstrasse herum, am Armin-Bolliger-Platz und noch an einigen anderen Stellen.

Der Platz bietet zwar eine kleine Grünfläche, die aber im Verhältnis zur Gesamtgrösse von 15.600 Quadratmetern lächerlich klein erscheint, der Hauptteil setzt sich aus asphaltierten oder mit Sand ausgestatteten Flächen zusammen, die sich vor allem im Sommer ordentlich aufheizen, da können die wenigen Bäume, die architektonisch genau langweilig wie Zinnsoldaten auf das Areal verteilt wurden, nur wenig bis nichts ausrichten. Diese Parkanlage lädt zumindest mich nicht zum Verweilen ein, da gibt es weitaus schönere in der Stadt. Besonders eigenartig wirkt das Konstrukt, welches in der Mitte der Anlage steht, eine Art riesiger Blumentopf, innen mit zahlreichen Bäumen und Stauden bepflanzt – aber von keinem Ort der Anlage aus begehbar! Die Einfassungsmauer jenes Topfes erinnerte mich entfernt an die ehemalige Berliner Mauer oder an irgendeine Gefängnismauer. Wie dieses Konstrukt zur Erholung beitragen soll, ist mir absolut schleierhaft, so sieht moderne Stadtgestaltung nun einmal bedauerlicher Weise aus, aber es hat seinen Grund, warum dieser Topf nicht begehbar gestaltet worden ist. Bis 1955 befand sich hier der Kugelfang einer Schiessanlage. Der Boden in jenem Topf ist immer noch extrem mit giftigen Metallen belastet. Wie nun ausgerechnet dieser Umstand zur Naherholung beitragen soll, ist mir noch weitaus weniger ersichtlich. Direkt neben einem Kinderspielplatz! Ich bin immer mal wieder in grösseren Abständen über solche Plätze in Zürich gestreunt, aber wenn sich hier Menschen aufhielten, dann waren es meistens nur Arbeitnehmer aus der Umgebung, die hier ihre Mittagspause verbrachten, Anwohner mit ihren Familien habe ich nur sehr, sehr selten zu Gesicht bekommen und ich möchte bezweifeln, dass das beim Leutschenpark anders aussieht. Apropos „Leutschenpark“: Benannt ist dieser Park nach dem Leutschenbach, der in der Nähe der Anlage verläuft. Eine Lichtinstallation soll daran erinnern, wie jener Park zu seinem Namen kam. In den Nachtstunden leuchtet ein Meanderband, welches durch die Kronen der Bäume führt, in Blauer Farbe vor sich hin. Aber auch dieses Licht wird wohl nicht viele Menschen hierher ziehen…

Ich stromerte noch eine Zeit lang durch dieses Gebiet, vorbei an unzähligen weiteren, vergleichbar „anheimelnden“ Bauten bis zum Hallenstadion, aber so sehr sich mein fotografischen Auge auch Mühe gab, es fiel mehr sehr schwer wenigstens ein paar schöne Ansichten einzufangen. Lediglich der (ebenso unschön gestaltete) Brunnen vor dem Hallenstadion zeigte ein paar wunderschöne Eiskristallfiguren. Aber auch die passten irgendwie zu der generellen Kälte dieses Quartiers an einem ohnehin recht frischen Wintertag im neuen Jahr.

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