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Zugegeben, es ist schon etwas ungewöhnlich, sich mit dieser Thematik zu befassen, wenn man doch mit beiden Beinen mitten im Leben steht und es einem selbst „im Grossen und Ganzen“ gut geht: Das Ableben eines Menschen. Aus verschiedenen Gründen und auch eigenen Erfahrungen habe ich mich schon sehr früh mit alledem befasst und auch befassen müssen, aber das soll nicht Gegenstand dieses Beitrages sein – diese Thematik und was damit verbunden ist, hat mich schon sehr lange interessiert. Grundsätzlich ist diese Thematik oftmals erst dann bei Menschen aktuell, wenn sie sie mittel- oder unmittelbar selbst betrifft. Der Mensch vergisst und ignoriert so gerne, dass er endlich ist… 2012 wurde im Eingangsgebäude zu Zürichs grösstem Friedhof Sihlfeld (der gleichzeitig die grösste Parkanlage der Stadt ist) das „Friedhof Forum“ etabliert, auch „Büro für die letzte Reise“ genannt, um jenem Vergessen und Ignorieren ein klein wenig entgegen zu wirken, aber auch vor allem um zu informieren. Hier finden immer mal wieder kleinere Ausstellungen und Veranstaltungen zu jenem Thema und allem, was damit verbunden ist, statt, so auch zur Zeit die Ausstellung „Asche – und was vom Ende bleibt“, eine kleine, aber meines Erachtens nach sehr gut gemachte und vor allem sehenswerte Dokumentation zu den Dingen, die nach der Kremation eines gestorbenen Menschen übrig bleiben und sich nicht in die Asche des Sternenstaubes umwandeln lassen, aus dem wir alle gemacht sind (und nein, das ist keinerlei esoterisch angehauchte Nebenbemerkung, aber dazu können Sie in jener Ausstellung und anderswo mehr erfahren). Die Ausstellung erweitert das grundlegende Konzept des Forums, so umfassend und rücksichtsvoll wie nur möglich über alle verbundenen Themen zu informieren.

Gezeigt werden Fotografien von Gegenständen, die als Grabbeigabe dienten, sowie die Überreste von Implantaten aller Art. Erschaffen hat diese Bilder die unter anderem in Berlin und Zürich tätige Fotografin Tina Ruisinger, aber auch andere bekannte Autoren, wie zum Beispiel der von mir hoch geschätzte Max Küng, Michèle Rothen, Jürg Halter, Meret Gut, Andrea Fischer Schulthess, Adrian Schulthess und Barbara Bleisch haben ihren Beitrag zu dieser Ausstellung geleistet. Sie alle haben zu einer jeweiligen Fotografie eines übrig gebliebenen Gegenstandes einen Text verfasst, den man über Kopfhörer abrufen kann und welcher sich manchmal direkt, manchmal im übertragenen Sinne mit dem abgebildeten Gegenstand beschäftigt. Weitere interaktive Ausstellungsmodule informieren tiefgründiger über gewisse Abläufe nach dem Tod eines Menschen, was welcher Bestattungsvorgang kostet, was einem Grab oder einer Urne beigefügt werden darf und was nicht (so darf zum Beispiel keine Glasflasche mit Whisky beigelegt werden, wird aber der Whisky in eine PET-Flasche umgefüllt, so ist das erlaubt. Warum? Eine gewisse Menge an Glas könnte bei der Verbrennung eines toten Menschen Schäden im Ofen anrichten. Kleine Brillengläser aus Glas aber sind gestattet…), inwieweit bei Bestattungsvorgängen in Zürich auf die jeweilige Religion des verstorbenen Menschen Rücksicht genommen wird und und und. Die „Schirmherrschaft“ über diese Ausstellung, sowie das Forum, das „Büro für die letzte Reise“, hat die Stadt Zürich – und damit meines Erachtens einmal mehr unter Beweis gestellt, dass diese Stadt sehr viel feinen und guten Sinn für Kultur hat, selbst wenn sich eine Thematik wie in diesem Falle vorab als eher „schwierig“ darstellt.

Die Räumlichkeiten sind Dienstags bis Donnerstags von 12:30 Uhr bis 16:30 Uhr geöffnet, der Eintritt ist kostenlos (derzeit gilt aber die Maskenpflicht). Auch wenn sich das jetzt etwas „pietätlos“ lesen mag: Hier gibt es einen unglaublich interessanten Shop, vor allem die zahlreichen literarischen Werke, die man hier erstehen kann, bieten einen sehr umfangreichen Blick auf alle angesprochenen Themen! An dieser Stelle sei angemerkt, dass viel gelesen werden muss (besser: Kann und auch sollte!), diese Ausstellung ist jetzt nicht unbedingt das, was sich irgendein Museumsbesucher vorstellt, aber was man lesen kann und darf, ist sehr interessant und informativ. Wussten Sie, dass es auf dem Friedhof Sihlfeld Bienenstöcke gibt? Den geernteten Honig kann man ebenso hier erwerben. Das anwesende, sehr freundliche Personal ist ausgesprochen zuvorkommend, beantwortet viele Fragen, man wird sogar angeregt, eigene Fragen schriftlich zu formulieren, um das Konzept des Büros für die letzte Reise zu verbessern. Apropos Konzept: Dieses Forum ist schweizweit einzigartig, es gibt keinen vergleichbaren Ansatz (auch wenn anderenorts mittlerweile in diesem Land Friedhöfe als Ausstellungsraum für Kunst, die sich mit jenem Thema befasst, dienten). Das Vorbild zu diesem Konzept befindet sich in der deutschen Stadt Kassel. Auch dort wird ein zunehmendes Interesse an der letzten Reise, die ein Mensch machen wird (und eben nicht nur machen kann…) verzeichnet.

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