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Ruine Alt-Ramschwag

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Viel ist über diese Ruine nahe der Grenze zwischen den Kantonen Sankt Gallen und Thurgau nicht bekannt, noch nicht einmal, wann genau diese Burg einst erbaut worden ist. Gewisse Merkmale weisen auf ein Entstehungsdatum um 1200 herum hin, andere Quellen vermuten aber den Zeitraum von 926 bis 1150. 1176 wird in einer Konstanzer Urkunde zum ersten Male der Name „Ulrich de Rammiswag“ erwähnt, welcher mit dieser Burg zu tun gehabt haben könnte (gesichert ist das aber nicht), die Burg selbst wird erstmals 1370 urkundlich erwähnt, als sie durch Heirat in den Besitz von Rudolf Rosenberg-Zuckenriet gelangte. Zu ihrer Entstehung gibt es mehrere Theorien. Oberhalb jener Burg befindet sich der Weiler Kollerberg, der einst Sattelberg hiess. Sattelberge (auch Sedelberge genannt) bedeuteten einst Abgabe- und Dienstfreien Landsitz, also ein Gut, welches wenig oder keine Abgaben an Adlige oder Kirchliche Institutionen leisten musste. Dieses Gebiet gehörte also einstmals einem vermögenden Menschen, der seinen Status in dem Bau jener Burg manifestierte. Jener Mensch gab sich selbst zudem den Nachnamen „von Ramswag“. Es wird vermutet, dass aus jenem Namen das Adels- und Rittergeschlecht der „Herren von Ramswag“ entstanden sein könnte – aber auch das ist nicht vollends gesichert. Aus sprachlicher Sicht liefert diese Burg noch zusätzlich einige Theorien. Auf alten Karten wurde jene Burg auch als „Burg Rabenstein“ bezeichnet. „Ramschwag“ setzt sich aus zwei Wörtern zusammen „Rammis“ für Rabe und „Wag“ für ein tiefes, nicht fliessendes Gewässer. Ein solcher „Wag“ befindet sich tief unterhalb der Ruine, ein Seitenarm des Flüsschens „Sitte“. Eine andere Theorie bezeichnet das altdeutsche Wort „hramsa“ als mögliche Quelle für die Namensgebung. „Hramsa“ ist das altdeutsche Wort für „Bärlauch“, der um die Burg herum vielleicht einstmals gewachsen sein könnte. Die Begrifflichkeit „Wag“ könnte aber auch von einem Menschen verwendet worden sein, in dessen Namen irgendwo des der Gottheit „Odin“ heiligen Raben („Rammis“) enthalten sein könnte.

Etwas klarer wird die Geschichte um jene Burg herum im Mittelalter und der frühen Neuzeit. Im 12. Jahrhundert hatten die Ramschwager bereits das Anrecht, in jenem Gebiet weitläufige Waldrodungen zur Holzgewinnung vornehmen zu dürfen, welches sie als Dienstleute der Äbte von Sankt Gallen (also der katholischen Kirche) auch fleissig wahr nahmen. Diese Tätigkeit muss derart einträglich gewesen sein, dass sich der bereits erwähnte Rudolf von Rosenberg-Zuckenriet 1398 das Bürgerrecht von Sankt Gallen erwarb, zuvor um 1370 hatte er jene Burg erworben – arm war dieses Geschlecht also sicherlich nicht und offensichtlich muss jener Rudolf ein guter Diplomat gewesen sein, denn zu dieser Zeit führten das Land Appenzell und die Stadt Sankt Gallen Krieg gegen die Abtei Sankt Gallen und Österreich. Diese Burg aber blieb von allen kriegerischen Handlungen verschont. 1427 verkaufte Rudolf diese Burg an das süddeutsche Adelsgeschlecht „von Helmsdorf“, welches vor allem im Thurgau viele Ländereien besass. Bis 1490 blieb sie im Besitz der Helmsdorfer, dann wurde sie an den Bauern Hans Rudolf Koller verkauft. Viel konnte jener Bauer nicht mehr von seiner Burg gehabt haben, denn zu jenem Zeitpunkt war sie durch Erdrutsche derart stark in Mitleidenschaft gezogen worden, sodass sie nur noch unter Gefahr bewohnbar war. Koller verkaufte alles verwertbare Material, vor allem die hölzernen Aufbauten jener Burg, wie er sie aber weiterhin nutzte, bleibt unbekannt. Der Zustand der Burg verschlechterte sich im Laufe der Jahrhunderte zusehends. Erst der Kauf durch einen Architekten und einen Baumeister verhinderte ihre endgültige Zerstörung. Von 1930 bis 1932 wurde die Burg in ihrem Zustand als Ruine restauriert und gleichzeitig Ausgrabungsarbeiten vorgenommen, was seinerzeit an die 20.000 Franken verschlang (heute wären das in etwa 130.000 Franken). Letztmalig wechselte 2013 die Ruine ihren Besitzer, als sie von der Bauunternehmerfamilie Thaler an die Gemeinde Häggenschwil verkauft wurde.

Man kann diese Ruine nur zu Fuss erreichen, in ihrer Nähe gibt es keine grösseren Parkier-Möglichkeiten (wenn man aber einen rein zufällig anwesenden Bauern freundlich fragt, so ist das kein Problem, ein Fahrzeug an geeigneter Stelle abzustellen). Ein Regionalbus verkehrt in grösserer Entfernung, ansonsten führt ein Wanderweg an jener Ruine vorbei. Je nach Jahreszeit sollte man gutes Schuhwerk verwenden, der Zugang zum Burg-Areal ist stellenweise doch etwas abenteuerlich und fordernd aber auch höchst romantisch. Selbstverständlich gibt es im Burg-Areal auch eine Grill- und Feuerstelle der „Schweizer Familie“. Je nach Wochentag und Tageszeit kann man hier vollkommen alleine und ungestört die Anlage und ihre Umgebung geniessen, sowie die Anlage für Foto-Shootings nutzen.

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