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Der Sage nach verwandelte sich dieser See im Kanton Freiburg zu einem schwarzen ( = schmutzigen) See, weil sich dereinst der Riese Gargantua, Vater des Riesen Pantagruel, in ihm seine Füsse wusch. Die von François Rabelais zwischen 1532 bis 1564 geschaffene Romanreihe (genauer: Die beiden Riesen mit Namen Gargantua und Pantagruel), haben sich bis zum heutigen Tage ihren Platz vor allem in der französischen Sprache bewahrt. Gebildete Franzosen benutzen gerne die Begrifflichkeit „pantagruélique“ in Zusammenhang mit Hunger: „Avoir un appétit pantagruélique“ – „einen pantagruelischen Appetit haben.“ Pantagruels Vater kann nicht viel besser gewesen sein: „gargantuesque“ – „un repas gargantuesque“ – „ein gargantuesker Schmaus“. Vor vielen Jahren habe ich jene Romanreihe gelesen, welche durchaus – je nachdem, aus welchem Blickwinkel man sie zu betrachten gedenkt – in Tagen wie diesen als „aktuell“ einzustufen ist. Seinerzeit hatte ich viel Spass an der Lektüre, heute sieht das ein klein wenig anders aus, genauer: Meine Sicht auf gewisse Zusammenhänge. Es gibt da noch eine andere Sage, nach welcher vor langer Zeit in dieser Region ein reicher Landbesitzer mit seinem Sohn gelebt haben soll. Als der Gutsbesitzer, der zu allen Tieren und Menschen freundlich war, im Sterben lag, nahm er seinem Sohn das Versprechen ab, dass auch er in Zukunft gut mit Mensch und Tier umgehen würde – was dieser nahe liegender Weise nicht tat (sonst gäbe es diese Sage nicht…). Nach einem heftigen Unwetter mit tagelangem Regen rutschte der Hang, auf welchem der Sohn sein Jagdschloss erbaut hatte, ins Tal und versperrte dem Wasser den Weg, wodurch der See entstand. Obendrauf tauchte aus dem Erdinneren ein Drache auf, der die Gegend verwüstete und Mensch und Tier frass. Erst ein Einsiedler mit Namen Remigi (Remigius) konnte den Drachen, nach welchem ein markanter Berg am See mit dem Namen „Drachenfluh“ versehen wurde, mit einem Kreuz-Zeichen bannen. Der Drache fiel in den See und wurde fortan nicht mehr gesehen. Auf diese Sage wird am See intensiv eingegangen, auf die von Gargantua und Pantagruel bedauerlicher Weise gar nicht…

Es scheint um diesen See herum viele Sagen-Ereignisse gegeben zu haben, zahlreiche Hinweise darauf findet man rund um den See, der sich in gemütlichem Gang innerhalb einer guten Stunde umrunden lässt. Selbstverständlich wurde hier nahezu alles touristisch gründlichst erschlossen und umgesetzt, der See und seine Umgebung sind das ganze Jahr hindurch eine stark frequentierte Region, haben Sie das im Hinterkopf, wenn Sie gedenken, etwas mehr See-Idylle in Ruhe geniessen zu wollen. Es gibt Hotels und Restaurants, Pedalo- und Bootsvermietungen, Stand-Up Paddler sind selbstredend auch mit einer Vermietung angesprochen, mit dem Sessellift kann man auf die Kaiseregg fahren (Achtung: GA und Halbtax gelten für den Lift NICHT!) und von dort oben eine wirklich schöne Aussicht geniessen (selbstredend auch vollumfänglich touristisch erschlossen) und bei Bedarf mit einem Gelände-Trottinet wieder herunter brettern, Parkplätze sind auch sehr viele vorhanden. Die Preise im Restaurant direkt am See sind gehobeneren Niveaus, aber das wird mit einer freundlichen Bedienung (von denen einige sogar erstaunlich gut Englisch sprechen können – in der Schweiz nicht unbedingt selbstverständlich…) und vor allem einem in Bezug auf Menge und Grösse recht reichhaltigem Menü kompensiert. Und es schmeckt auch wirklich gut! Nutzen Sie die Gelegenheit und fahren sie bald und vor allem früh hierhin, zur Zeit ist es hier noch nicht ganz so arg überlaufen, wie wohl sonst üblich.

An diesem See sind auch viele Modellbau-Freunde anzutreffen, die ihre Schiffe fahren und Wasserflugzeuge fliegen lassen (muss wohl dort eine gute Thermik haben). Obwohl das Angebot an Wassersportarten gross ist, sieht man relativ wenig Badende und das hat einen einfachen Grund: Obwohl der See nur 10 Meter tief ist und somit sich schnell von der Sonne aufwärmen lassen sollte, ist das Wasser aufgrund der zahlreichen Zuflüsse aus den Bergen drum herum (gelinde gesagt) scheiss kalt! Es kostete mich einige Überwindung, aber im Endeffekt war das Bad sehr erfrischend und vor allem wohltuend für Beine und Blutzirkulation. Ab Fribourg (Freiburg) und Düdingen kann man auch mit dem Postbus hier herauf fahren. Denken Sie einfach daran, sich gegebenenfalls passende Kleidung mitzunehmen, bei 1046 Metern ü. N. N. (See) und 2185 Metern ü. N. N. (Kaiseregg) kann es durchaus frisch werden. Zur Zeit gibt es entlang des Weges um den See eine recht interessante und manchmal auch skurril anmutende „Ausstellung“ von Postkarten und Fotografien aus alten Zeiten, die diese Region, die Menschen und noch viel mehr abbilden – zumindest für mich allemal ansprechender, als das touristische Rest-Programm!

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