- Rheinfall
- Türler See
- Moléson
- Chasseral, Doubs & Goumois
- Katzensee
- Ruine Wildenburg
- Kemptner Tobel
- Tüfels Chilen
- Thun
- Wildpark Bruderhaus
- Schöllenenschlucht
- Vitznau & Rigi
- Gruyères (Greyerz)
- Leibstadt
- Lavertezzo
- Ebenalp
- Giger Bar Chur
- Museum HR Giger
- Wildnispark Langenberg
- Lugano
- Jungfraujoch
- Kaiserstuhl
- „Schipkapass“-Bahn
- Flughafen Zürich (menschenleer)
- Aare-Schlucht
- Montreux
- Bruno-Weber-Park
- Parc Ela
- Ruinaulta
- Restaurant Walensee
- Staubbachfall & Wengen
- Lai da Palpuogna
- Kyburg
- Chur
- Soliser Viadukt
- Mittelalter-Märkte
- Schwarzsee
- Bellinzona
- Ruine Alt-Ramschwag
- Strandbad „Lido“ am Aegeri-See
- Spinnerei Jakobstal
- Endingen
- Höllgrotten
- Paxmal
- Egelsee
- Tektonikarena Sardona
- Brienz & Giessbachfall
- The Circle
- Klingnauer Stausee
Nach und nach erscheinen auch sie wieder in den Veranstaltungskalendern der Schweiz: Die Mittelalter-Märkte. Ab und an besuche ich ganz gerne einen von ihnen auch wenn das zuweilen eine etwas „skurrile“ Angelegenheit ist. Es verwundert nicht, dass das Mittelalter in dieser Erscheinungsform recht beliebt ist und stetig an Bedeutung gewinnt, in der Schweiz gibt es zahlreiche Burgen, Schlösser und Ruinen – die perfekte Umgebung für diejenigen, die sich aus was für einem Grund auch immer mit alledem intensiver befassen. Einer der grösseren Märkte findet hin und wieder im Schloss Lenzburg statt, von wo die Bilder dieses Beitrages vor längerer Zeit entstanden sind, im Grossen und Ganzen aber unterscheiden sich die Märkte nur wenig voneinander, es gibt grosse und kleine, auf denen man vieles entdecken und auch lernen kann. Die meisten, die auf solchen Märkten ihre Produkte oder Dienstleistungen anbieten, sind regelrechte Enthusiasten! Sie kleiden sich nicht nur diesem Zeitalter entsprechend, sondern so manches mal reden sie auch unbeirrt mit den Besuchern so, wie „man“ das wohl vor langer Zeit machte. Das klingt zuweilen nicht nur schräg und manchmal auch etwas grob, sondern auch ab und an … nun ja… verdreht. Klingelt aber das eigene Handy, wird fliessend von Alt- oder Mitteldeutsch auf Schwiizerdüütsch umgeschaltet. Auf manch einen Besucher mag das belustigend wirken, für diejenigen aber, die teilweise schon seit mehreren Jahrzehnten sich an solchen Märkten beteiligen, ist das vollkommen normal. Apropos Besucher: Auch die können zum Teil recht „skurril“ anmuten, das Mittelalter zieht nicht nur Bewahrer jener Zeit an, sondern auch viele, die aus alledem etwas vollkommen neues machen (vor allem aus der Musik jener Zeit). Ich persönlich schaue mir gerne die dargebotenen Handwerkskünste an oder erwerbe die eine oder andere kulinarische Besonderheit, die man definitiv nicht in jedem x-beliebigen Laden finden kann. Und nein, ich kleide mich nicht im Stil jener Zeit (da würde ich optisch bestenfalls als Schlossgespenst durchgehen). Der eine oder andere Händler bietet eigene Produkte auch auf reichlich unmittelalterlichen Webseiten an oder nimmt Bestellungen entgegen, die auf einem später folgenden Markt abgeholt werden können.
Aber selbstverständlich bleibt es nicht bei einfachem Markthandel. Wie bereits angemerkt gibt es hier und dort auch musikalische Darbietungen (für meinen Geschmack nach relativ kurzer Zeit eher anstrengend, weil irgendwie zu „quäkig“), begleitet von zeitgenössischem Tanz. Bogenschiessen oder Axtwerfen, „allerley Gauckeleyen“ für Gross und Klein, Schau-Handwerkereien dürfen natürlich ebenso nicht fehlen und verleihen solchen Märkten jene Atmosphäre, wie sie wohl zu jener Zeit üblich war. Viele der Anbieter, Künstler und Händler legen sehr viel Wert darauf, dass sich ihr jeweiliges Geschick – so weit es rekonstruierbar war – sehr eng an historischen Erkenntnissen orientiert. Ich finde es immer wieder sehr beeindruckend, mit welch – ja, eben – mittelalterlich anmutenden (und selbstverständlich eng am rekonstruierten Vorbild orientierten) Handwerkszeug diese Menschen teilweise wunderschöne Dinge erschaffen und mit welcher Kenntnis sie Holz, Stein, Leder, Wolle Glas, Ziegel und was weis ich nicht noch alles be- und verarbeiten. Sehr spannend!
Auf den grösseren Märkten sind sogar hin und wieder Anbieter aus dem nahen Ausland anzutreffen, die das Angebot um zahlreiche Varianten bereichern. Alles in allem sind solche Märkte ein eindrückliches Beispiel dafür, wie auch in der Schweiz vor vielen hundert Jahren Kultur und Waren ausgetauscht und Wissen weitergegeben und verbreitet wurde. In der jeweiligen Umgebung wirkt das alles sehr authentisch und nachvollziehbar (auch wenn das jeweilige „Teutsch“ zuweilen recht gewöhnungsbedürftig ist). Insbesondere Kinder, die schnell Gefallen an solchen Spektakeln finden, können sich auf so einem Markt gut ein Bild davon machen, wie auch ihr eigenes Leben zu jener Zeit ausgesehen hat. So ganz ohne Handy, Computer, Auto, Zentralheizung, Bahnhofstrasse und und und. Wer mal einen Blick auf ein solches Spektakel werfen will, kann sich unter anderem auf einer recht umfangreichen Webseite informieren, allerdings füllt sich der Veranstaltungskalender derzeit nahe liegender Weise nur langsam.
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