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Lai da Palpuogna

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Ein guter Arbeitskollege machte mich vor nicht allzu langer Zeit aufmerksam auf diese wunderschöne Perle am äussersten Ende des Parc Ela, den Lai da Palpuogna (Palpuognasee). Aus den Wassern der Albula gespeist liegt dieser See auf 1918 Metern über Meereshöhe nahe der Bahnstation Preda und ist mit der SBB und Rhätischen Bahn in etwas weniger als drei Stunden von Zürich aus gut zu erreichen. Wahlweise kann man auch mit dem eigenen Fahrzeug anreisen und am Albulapass selbst einen Zwischenstopp an jenem See einlegen, weitaus schöner (wenn auch fordernder…) ist der Fusssweg von der Bahnstation zu jenem See. Man muss knappe 200 Höhenmeter auf einem für Kinderwagen definitiv nicht geeigneten Weg überwinden, gutes Schuhwerk ist nicht nur angeraten, sondern dringend empfohlen. Dafür wandert man aber durch ein einzigartig schönes Ökosystem mit wunderbaren Wäldern und fantastischen Aussichten in die umliegenden Täler und auf die Berge rundherum.

Nach gut 30 bis 45 Minuten Fussweg von der Bahnstation aus erreicht man den See, den man vollständig umrunden kann. Auf dem Weg finden sich zahlreiche Sitzmöglichkeiten und Feuerstellen, aber das Baden oder die Verwendung von Luftmatratzen oder gar Booten ist hier oben nahe liegender Weise strikt untersagt. Die Natur hier oben, die sich unter anderem durch kleine Moorgebiete und Arvenwälder auszeichnet, ist recht empfindlich, achten Sie sie also bitte entsprechend. Man wird für diese Einschränkungen reich belohnt! Das Farbenspiel dieses Sees ist überraschend und schlichtweg wunderschön! Auf einer Länge von 500, einer Breite von 200 und einer Tiefe von 25 Metern verändert der See seinen eigenen Anblick bei der kleinsten Änderung des Sonnenlichts, die Farben wechseln von einem tiefen Kobaltblau über satte, dunkle Grüntöne bis hin zu den sehr hellen und klaren Varianten dieser beiden Farben: Ein Kristall in See-Form. Vom Grund des Sees, der teilweise sogar über unter ihm liegende Seen-Kammern verfügt, steigen verschiedene Gase auf, die zusätzlich zu dem Sonnenlicht Einfluss auf die Farbe des Wassers haben, während die ihn speisende Albula farbloses Wasser führt. Der Weg um den See herum führt teilweise über wilde Bäche, die man auf Holzstegen überqueren kann, immer wieder hat man eine neue und vollkommen andere Aussicht auf den See und die umgebende Landschaft. Abgesehen vom Motorengeräusch der den Albulapass hinauf bretternden Motorräder kann es hier sogar so still werden, dass man nicht einen einzigen Vogel hört (und trotzdem kann man hier sogar ab und an einen Kuckuck hören). Den gleichen Weg des Aufstiegs kann man wieder zur Bahnstation hinab steigen, aber von hier aus führen zahlreiche andere Wanderwege hinab ins Tal oder hinauf zum Albulapass. Die Ecke hier scheint beliebt zu sein, 2007 wurde sie zum schönsten Ort der Schweiz gewählt, also kann je nach Tageszeit hier durchaus ein grösseres Besucheraufkommen anzutreffen sein, sogar Downhill-Fahrer wagen es, die sehr schmalen und holprigen Wege zu befahren.

Heute, wie bereits beim Bau des ersten Albula-Tunnels 1899 wird der See zur Stromgewinnung genutzt, ist also zu diesem Zweck irgendwann einmal zu einem kleinen Stausee umgewandelt worden. Die gewonnene Energie wird derzeit auch dazu genutzt, den neuen Albula-Tunnel bei Preda ins Gestein zu bohren. Woher der Name „Palpuogna“ stammte und was er bedeutet, ist nicht geklärt, jedoch wird er erstmalig 1139 im Rahmen einer Grenzziehung zwischen kirchlichen Besitztümern erwähnt, der See dürfte also schon seit sehr langer Zeit den Menschen bekannt und von gewisser Bedeutung gewesen sein. An der Bahnstation Preda, die wie ein Grossteil jener Bahnstrecke zwischen Chur und Sankt Moritz von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde, kann man sich derzeit, während man auf seinen Zug wartet, über die Bauvorhaben am neuen Albula-Tunnel informieren, schön lärmig begleitet von den grossen Maschinen, die das Gestein aus dem Tunnel heraus und Betonmasse hinein befördern. Das stört zwar ein wenig die ansonsten sehr lauschige Atmosphäre, ist aber ertragbar. Und wer wie ich jetzt Ende Mai wieder hinab in Richtung Tiefencastel fährt, der darf sich über wunderschöne frühlingshaft blühende Felder mit ganzen Teppichen von Löwenzahn freuen, aber auch sonst ist die Fahrt mit der Rhätischen Bahn auf dieser Strecke sehr empfehlenswert. Selten kann man in so angenehmer Form begutachten, was Mutter Natur im Laufe von vielen Millionen Jahren hier im Parc Ela an faszinierenden und wirklich schönen Dingen erschaffen hat.

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