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Man fährt auf dem Weg zur Mittelmeerküste fast daran vorbei, so unscheinbar liegt das wunderschöne kleine Örtchen Gassin am Strassenrand hoch oben auf einem Hügel. Obwohl es in kaum einem Reiseführer erwähnt wird, erfreut sich Gassin vor allem in den Sommermonaten reger touristischer Aktivität, wenn die gehobeneren Generationen der Mittelmeer-Touristen auf der Suche nach jener ominösen „Authentizität“ der Provence sind. Genau dafür ist man hier goldrichtig, obwohl es hier auf den ersten Blick gar nicht so viel zu sehen gibt. Gassin ist uralt! Man vermutet erste Siedlungsspuren aus der Neusteinzeit, lange war es von den Sarazenen besetzt, bis es im 17. Jahrhundert weitestgehend sein heutiges Erscheinungsbild erlangte – viel mehr war und ist über die Geschichte dieser Ortschaft nicht in Erfahrung zu bringen, aber wenn man nur genau hin schaut, so kann man an einigen Gebäuden die Spuren der jeweiligen Epoche noch einigermassen gut erkennen. Natürlich findet man in Gassin die mehr oder minder in dieser Region „üblichen“ Sehenswürdigkeiten in Form von religiösen Bauten, Denkmälern an den ersten Weltkrieg und die auf ihre ganz eigene Art recht eindrucksvollen Friedhöfe, aber es ist vor allem Gassin selbst, welches beeindruckt: Viele kleine, sehr verwinkelte Gassen und uralte Wohnbauten, nicht eine einzige gerade, geschweige denn senkrechte Wand, alles sehr schön von den Bewohnern gestaltet und gepflegt, eine echte kleine Perle in dieser Region!
Von Gassin aus hat man – entsprechende Wetterlagen vorausgesetzt – einen fantastischen Ausblick über den Golf von Saint Tropez hinweg bis nach Sainte-Maxime und weiter, auf die sehr umtriebige Côte d’Azur. Viel ist davon hier oben auf dem Hügel von Gassin nicht zu spüren, diese kleine Ortschaft scheint mit Ende der Saison in einen ewigen Dornröschenschlaf zu versinken, einen Kontrapunkt zur Schlaflosigkeit weiter unten am Meer zu bilden. Man fühlt sich nicht nur in eine andere, längst vergangene Zeit versetzt, man vergisst die Zeit selbst, als hätte dieses merkwürdige Konstrukt aus Menschenköpfen nie bis hierher gefunden. Entsprechend gemächlich geht es hier zu, einfach herrlich! Die Luft, die vom Meer hinauf weht, trägt all die feinen Düfte der Provence mit sich: Zitrusfrüchte, Olivenbäume, Gewürze, Korkeichen, alles unterlegt von jenem feinen salzigen Hauch des Meeres. Als würde das noch nicht reichen, um Gassin zu dem zu machen, was es ist, gibt es hier noch einen wunderschönen botanischen Garten! Die Künstlerin Marie-Thérèse Germaine L’Hardy-Denonain (1900 – 1987) erwarb 1929 ein Grundstück am Hang des Hügels von Gassin. Auf fast 2500 Quadratmetern pflanzte und züchtete sie ganze 600 Pflanzenarten aus der Region und erschuf damit einen botanischen Spiegel, angelegt auf drei Terrassen, herrlich erfrischend kühlend bei hohen Sommertemperaturen. Überall schnarrt, piepst und zwitschert es und feine Düfte ziehen an der Nase vorbei – ein kleines Paradies im Paradies Gassin!
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