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Geht man offenen Auges durch Zürich, so trifft man an den verstecktesten Stellen auf die Kunstwerke von Bruno Weber, so zum Beispiel am Bahnhof Stadelhofen, auf dem Uetliberg und in so manch einem Garten oder in einer Parkanlage, sein Gesamtkunstwerk aber liegt kurz vor den Toren des Kantons Zürich. In Spreitenbach hatte der Schweizer Künstler Bruno Weber (1931 – 2011) nicht nur seinen Wohnsitz, sondern auch sein Atelier, genauer: Ein Atelier-Gelände, auf welchem er ab 1962 seinem künstlerischem Schaffen – teilweise ohne Segen der zuständigen Gemeinden und Ämter – freien Lauf liess. Dieses Gelände ist im wahrsten Sinne des Wortes einmalig, mir ist bisher nichts auch nur im Ansatz vergleichbares vor die Kamera und die eigenen Augen gekommen! Auf diesem Areal verwirklichte Bruno Weber seine Welt, seine Interpretation dessen, was sein künstlerisch veranlagtes Auge sah. So entstanden im Laufe der Jahre nicht nur einige Wohn- und Nutzbauten, sondern auch verschiedene Skulpturen, die sich auf höchst eigene Art in die Landschaft einfügen, ein kleines Paralleluniversum vorwiegend aus Beton, Kachelscherben und Mosaik-Steinen.
Weber erschuf eine ganze Reihe von zum Teil sehr schräg bis skurril anmutenden Skulpturen, beeinflusst von verschiedenen Kunstrichtungen aus aller Welt. Aber sie alle passen dort hin, wo man sie (hoffentlich bald wieder) begutachten kann. Ich hätte nie gedacht, dass der Werkstoff Beton jemals derart gut mit der umgebenden Natur harmonieren könnte, da aber Weber diesen sonst so kalten und farblosen Werkstoff auf seine ganz eigene Art verarbeitete und gestaltete, ist das Ergebnis nicht nur erstaunlich, sondern überraschend und sogar streckenweise faszinierend. Mit Betreten dieses einzigartigen Parks überschreitet man automatisch die Schwelle zu einer anderen, auf der einen Seite fabulösen, auf der anderen Seite aber höchst modernen Welt. Weber bediente sich zahlreicher Sagengestalten, formte sie aber aus einem Material der Neuzeit. Irgendwie kommt einem alles bekannt und vertraut vor, wenn man einen kreativen und bunten Kopf haben sollte, aber dennoch hält man sich in einem Mikrokosmos auf, der nichts gemeinsam hat mit dem, was man selbst sonst mit dem Begriff „Beton“ assoziiert. Drachen, Wasserschlangen, überdimensionale Hühner, Möpse (also die Hunderasse…), Eulen und Wolfshunde – alles aus Beton, in vielfacher Form auf dem Gelände vertreten, teilweise in Serie gefertigt und dennoch jedes Exponat für sich allein genommen eigenständig. Wer keine Phantasie hat, ist hier vielleicht fehl am Platze, in jedem Falle aber wird selbst dem einfachstem Geist in diesem Park nicht langweilig, Kindern erst recht nicht. Der Park wirkt wie ein übergrosses Märchenbuch, in welchem der Besucher selbst Teil eines gerade geschriebenen Märchens ist.
Bedauerlicher Weise haben einige Skulpturen im Laufe der Jahrzehnte gelitten, generell hatte es dieser Park nicht einfach. Erst nach (typisch schweizerischem) langen Hin und Her, endlosen juristischen Streitigkeiten und letztlich auch monetären Problemen konnte 2015 dieser Park der Öffentlichkeit wieder zur Verfügung gestellt werden. Damit ist die Zukunft dieses Parks mitnichten gesichert, es wird wohl noch viele Jahre dauern, bis dieses Gesamtkunstwerk, dessen kultureller Wert zwar von der Regierung der Schweiz er- und anerkannt wurde, aber nicht finanziell unterstützt wird, in sichernden und schützenden Händen ist. Wirklich, es wäre sehr schade, sollte dieses einmalige Werk eines Tages verschwinden! Nutzen Sie die Gelegenheit und statten Sie diesem Park einen Besuch ab, wenn das wieder möglich ist! Nehmen Sie – soweit vorhanden – Ihre eigenen Kinder mit! Ich bin mir absolut sicher, dass denen dieser Park sehr gefallen wird!
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