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Brockenhäuser waren mir vor meiner Übersiedlung in die Schweiz vollkommen unbekannt, derartiges existiert meines Wissens nach nicht in Deutschland. Inzwischen liebe ich sie, wann immer ich eines entdecke, schaue ich in diese besondere Second-Hand-Welt hinein. Was aber genau sind Brockenhäuser? Wie bereits angedeutet, veräussern Brockenhäuser bereits gebrauchte Gegenstände aller Art, sie sind aber kein „Flohmarkt“ und auch kein Antiquitätenhandel für das untere Preissegment, obwohl man in zahlreichen Häusern durchaus echte Antiquitäten ergattern kann. In diesen Brockenhäusern bekommt man – je nach Grösse – schlichtweg alles: Kleidung, Möbel, Dinge des täglichen Bedarfs, Spielzeug, Schreibzeug, Elektronik- und Elektrik-Artikel, Werkzeug, Küchengeräte, Geschirr…. Die Liste ist endlos. Nahezu alles ist bereits gebraucht. Es wird aber in den meisten Brockenhäusern wert darauf gelegt, dass die angebotenen Dinge in einem guten Zustand sind, viele sortieren vorab aus. Die meisten Dinge stammen aus Wohnungsauflösungen, aber man kann selbst etwas vorbei bringen, was man nicht mehr benötigt, auch hier gibt es (nahezu) keine Beschränkungen, die meisten Brockenhäuser nehmen nahezu alles an. Je nach Trägerschaft eines Brockenhauses kommen die Erträge karitativen Organisationen zu Gute, die kleineren, meist privat betriebenen Brockenhäuser wirtschaften für den eigenen Verdienst. In nahezu jeder grösseren Stadt der Schweiz befindet sich ein Brockenhaus, welches von einer der zahlreichen Hilfsorganisationen betrieben wird: Heilsarmee, Blaues Kreuz, Hiob und wie sie sich auch immer nennen. Die Preise in jenen Häusern sind meistens (aber nicht ausnahmslos) recht zivil, man kann viel Geld sparen, wenn man in einem Brockenhaus einkaufen geht, zuweilen sind einige angebotene Dinge sogar vollkommen neuwertig (interessanter Weise trifft das oftmals auf Produkte des schwedischen Möbelhauses IKEA zu…). Demzufolge trifft man in Brockenhäusern nicht nur auf Entdecker und Sammler, sondern auch auf Menschen, die eher im Niedriglohnsektor tätig oder aber Studenten sind, Menschen, die in der „teuren“ Schweiz jeden Rappen mindestens zwei Mal umdrehen müssen.
Ich bin hier gerne auf der Suche nach alten Artikeln aus dem Fotografie-Segment, manchmal aber nehme ich auch komplett andere, meistens eher nutzlose Dinge mit, weil ich sie einfach schön finde. Schon so manches Mal habe ich in einem Brockenhaus die eine oder andere Kuriosität oder Besonderheit gefunden, die ich mir einstmals nicht leisten konnte, hin und wieder habe ich sogar Ersatzteile für sehr alte Computer und andere Gerätschaften gefunden, die man heute selbst auf eBay, Ricardo oder Tutti vergeblich sucht. Nur äusserst selten verlasse ich ein Brockenhaus ohne eine Kleinigkeit. Um Ihnen ein Eindruck davon zu vermitteln, wie es in so einem Brockenhaus aussehen kann, habe ich ein paar Fotografien aus dem „Arche Brockenhaus“ in Zürich angefügt. Auch dieses Brockenhaus lässt die Erträge weitestgehend in soziale Projekte einfliessen, aber – um das gleich mal anzumerken – die Preise sind hier zuweilen vollkommen jenseitig, so ganz und gar nicht „sozial“. Zuweilen findet man exakt die gleichen angebotenen Dinge in anderen Brockenhäusern weitaus günstiger, das nur als Hinweis. Trotzdem lohnt es sich, hier einmal vorbei zu schauen, das Ambiente in der Arche ist schon einzigartig. In den ländlichen Gegenden sind die Brockenhäuser meistens weitaus kleiner und fast durchweg in privater Hand. Sie sind in alten Geschäften und manchmal auch in Scheunen von alten Gutshöfen untergebracht. Hier stösst man meistens auf ein weitaus kleineres, aber zuweilen sehr spezielles Angebot. Grundsätzlich wird in Brockenhäusern nicht wie auf einem Flohmarkt über einen Preis verhandelt, kleinere Abstriche werden aber hin und wieder gewährleistet, wenn an einer angebotenen Ware Mängel vorhanden sind. Mir ist nicht bekannt, wieviele Brockenhäuser es in der Schweiz gibt, aber nach einigen Erkundungsfahrten durch die Schweiz bin ich mir sicher, dass es sehr viele sind. Im Internet gibt es verschiedene Listen, die meistens aber nur die Brockenhäuser mit entsprechender Trägerschaft zusammengefasst haben, die meisten privaten haben ihre eigene Webseite.