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Bali

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Es dauerte seinerzeit eine ganze Weile, bis ich mich an den Gedanken gewöhnt hatte, inmitten des kalten Aprils 2017 nach Bali fliegen zu wollen. Ich war zuvor noch nie derart weit gereist, erst recht nicht derart tief in den asiatischen Kulturkreis dieser Welt und im Grunde genommen standen ursprünglich ganz andere Ziele zuoberst auf meiner Liste, als ausgerechnet diese in vielfacher Hinsicht aussergewöhnliche Insel auf der anderen Seite der Welt. Vorrangig ging es um „Erholung“ – und das sollte auch nicht das Problem auf Bali sein, aber dazu später mehr. Ich lebe mit den Jahreszeiten, nicht gegen sie. Der Gedanke, von der Kälte in eine zuweilen brutale Hitze und wieder zurück zu fliegen, erschien mir unvernünftig. Obendrauf aber auch noch eine Region aufzusuchen, die in so ziemlich keinem einzigen Punkt der Welt entsprach, die ich bis anhin kennen gelernt hatte, mutete mir anstrengend, sehr fordernd an. Ich wusste einfach zu wenig über Asien, die dort praktizierten Lebensweisen und Religionen, Weltanschauungen und und und. Genau genommen wusste ich so ziemlich nichts – und das entspricht nun einmal nicht meinem Reise-Wesen, vollkommen unvorbereitet in etwas einzutauchen, zu dem ich weder einen Bezugspunkt, noch eine Vergleichsmöglichkeit hatte. Es blieb mir nichts anderes übrig, als Bali vollkommen offen zu begegnen und inzwischen bin ich der festen Überzeugung, dass das der einzige Weg ist, diese so andere Welt langsam zu erkunden und zu erleben: Unvoreingenommen und neugierig. Es sollte eine Erfahrung werden, die ich nicht mehr missen möchte. Aber ich muss sie auch nicht mehr wiederholen, zumindest nicht auf Bali, so eindrucksvoll und schön dieser Teil der Welt auch sein kann.
Man erreicht diese Insel meistens mit dem Flugzeug und landet ganz im Süden auf einer Landebahn, die länger ist, als die Insel an dieser Stelle breit ist. Und dann ist man auch schon so gut wie mitten in der Hauptstadt dieser Insel: Denpasar. Zur Zeit der Holländischen Kolonialisierung war es Singaraja im Norden, von welcher aus diese Region verwaltet wurde. Denpasar ist ein Moloch! Ein sehr quirliger und vor allem lauter Moloch! Ja, es gibt hier Hotelanlagen, in denen man sich ausruhen und erholen kann, aber man muss einen Sinn für Städte dieser Art haben, in denen Hotelanlagen, wie ich sie für kurze Zeit am Anfang dieser Reise gesehen und selbst erlebt hatte, wie Paralleluniversen im riesigen Hauptuniversum erscheinen. Wagt man es, auch nur einen halben Fuss in jenes Hauptuniversum zu setzen, so wird man fast gnadenlos vom 24 Stunden lang ununterbrochen andauernden Treiben in jener Hauptwelt mitgerissen. Spätestens dann ist es das mit der Erholung gewesen, da helfen auch exotische Cocktails und wunderschön gestaltete, aber extrem gechlorte Hotelpool-Anlagen nur wenig. Wer gezielt nach Denpasar reist, der will diese Art von Urlaub, die zahllosen Strandclubs, das Nachtleben, die Myriaden von Klein- und Kleinstgeschäften, die Unmengen an knatternden Mofas, diesen asiatischen Ameisenhaufen, in welchem niemals Stillstand herrscht. Egal, welche Temperaturen auch immer herrschen mögen. Das, was Denpasar zu bieten hat, ist wahrscheinlich das, was vor allem junge Europäer und Australier suchen. Aber das ist nicht unbedingt Bali. Ich empfand Denpasar als unglaublich anstrengend und nervenaufreibend, ich wollte mich doch in erster Linie von meinem fordernden Beruf und den seinerzeit absurd zahlreichen Überstunden erholen…

Von dem ersten Moment an, in welchem man seinen eigenen Fuss auf diese Insel setzt, wird man mit der allgegenwärtigen Religiösität der hier lebenden Menschen konfrontiert. Die Hauptreligion Balis ist (im Gegensatz zum restlichen Indonesien) der Hinduismus und dieser wird hier sehr intensiv praktiziert. Mir hat sich diese Religion bisher nicht einmal zum Bruchteil erschlossen, obwohl ich mich durchaus bereits diverse Male mit der Thematik „Weltreligionen“ befasst habe – allein schon aus Gründen des Respekts gegenüber den jeweiligen Gastgeber-Ländern, die ich bisher bereist habe. Der Hinduismus ist stark von Symbolen und Gesten geprägt und wie auf Bali eindrücklich zu beobachten, nimmt er Einfluss auf nahezu jeden denkbaren Lebensbereich. So verwundert es auch nicht, dass man auf Bali an praktisch jeder Ecke auf diese Symbole trifft, seien es kleine Opferstelen, religiöse Feste (und die finden nahezu an jedem Tag in einem Jahr statt!) oder wunderschöne Tempelanlagen in eindrücklicher Kulisse. Es wird hier viel gebetet und gedankt, mit kleinsten religiösen Gesten zum Ausdruck gebracht, wieviel man den Göttern zu verdanken hat. Auf dieser Insel wird vieles, wenn nicht gar schlichtweg alles als Einzelteil einer religiösen Gesamtheit angesehen, das betrifft auch Mensch, Tier und Natur, entsprechend „funktionieren“ hier viele Dinge grundlegend anders, als sich das zum Beispiel ein Durchschnittseuropäer wie ich vorab vorgestellt hat.

Der allgegenwärtige Hinduismus ist auf Bali tolerant gegenüber den anderen hier ansässigen Minderheitsreligionen, von diesen aber sieht man nur sehr wenig. Mit Ausnahme einer sehr grossen buddhistischen Tempel- und Klosteranlage im Norden der Insel muss man die Hinweise auf andere Weltreligionen intensiv suchen. Zuweilen kommt es zu Spannungen zwischen Moslems und Hindus, die vor wenigen Jahren sogar in Bombenattentate mündeten, aber davon bekam ich so gut wie nichts mit. Generell begegnete man mir hier ausgesprochen freundlich, offen und unkompliziert, was sicherlich sowohl in der grundlegenden Mentalität der Balinesen, als auch ihrer Religion begründet sein dürfte, von „Berührungsängsten“ bemerkte ich nichts, die hatte ich eher auf meiner Seite zu verzeichnen. Die freundliche Selbstverständlichkeit, mit der hier manche Dienstleistungen versehen werden, die für unser und letztlich auch mein europäisch geprägtes Denken zuweilen jenseitig so mancher Hinnehmbarkeit lagen, beeindruckte mich immer wieder zutiefst. Irgendwie hinterliess die Mentalität der Balinesen bei mir den Eindruck von einer tiefen „Schicksalsergebenheit“, einer bedingungslosen Akzeptanz der eigenen Lebenssituation, aber da mag ich mich auch täuschen, bedauerlicher Weise hatte ich für meine Ansprüche viel zu wenig authentischen Kontakt zu hier lebenden Menschen. Das lag in erster Linie daran, dass ich die meiste Zeit in einem Ressort verbrachte, welches ich direkt nach Denpasar als Hauptziel meiner Reise ansteuerte. Nach einigen Stunden Fahrt quer über die ganze Insel landete ich im Norden bei Singaraja in dem Ressort „Puri Mangga„. Dieses Ressort war mir persönlich empfohlen worden und obwohl mir diese Art eines Ferienaufenthaltes eher nicht lag – und auch immer noch nicht liegt -, so bekam ich hier die Erholung die ich suchte. Und noch weitaus mehr. Und obwohl ich unter „Reisen“ etwas anderes verstehe, als einen Daueraufenthalt in so einer Anlage, so möchte ich Ihnen mit Nachdruck empfehlen, sich hier nieder zu lassen, wenn auch Sie auf der Suche nach Erholung sind.
Um zu verdeutlichen, wie es mir in den ersten Tagen auf Bali ging: Ich war fix und fertig, als ich ankam. Ich hatte eine sehr fordernde Zeit hinter mir und die insgesamt 16 Stunden Flug von Zürich aus waren das Tüpfelchen auf dem „i“ – so dachte ich zumindest. Ich landete an einem Ort mit einer brutalen Luftfeuchtigkeit und an Wahnsinn grenzenden Geschäftigkeit. Erst hier oben im Norden hatte ich Zeit, mich überhaupt an die Umgebungsbedingungen zu gewöhnen, um dann Stück für Stück mich selbst herunter zu fahren und neu zu starten. Am Anfang hatte ich gar kein grösseres Bedürfnis, diese Anlage zu verlassen, derart schön gestaltete sich dieser Ort, der gemäss meiner Begriffswelt allemal die Bezeichnung „paradiesisch“ verdient. Eine unglaubliche Ruhe, eine wahrlich umwerfende Flora und Fauna, ein Service, für den ich mich, der ohnehin keine übermässigen Forderungen stellt, zuweilen sogar schämte! Ich möchte die Anlage gar nicht weiter und eingehender beschreiben, ich lasse nachfolgende Bilder für sich sprechen. Aber ich möchte anmerken, dass es mir sehr schwer fiel, von so manch einem hier tätigen Menschen wieder Abschied nehmen zu müssen.

Von hier aus wagte ich einige Ausflüge in das, was ich als Bali bezeichnen würde. Der Norden unterscheidet sich vom Süden und generell geht es dort oben etwas ruhiger und angenehmer zu, als da unten, aber weit entfernt sind diese beiden Regionen voneinander auch nicht, auch hier trifft man auf zahlreiche asiatische Ameisenhaufen. Aber hier kann man auch abseits der stark befahrenen Strassen seine Ruhe finden. Der Betreiber des Ressorts kam einerseits meiner Passion entgegen, mit lediglich zwei motorisierten Rädern die Welt zu erkunden und andererseits kam er auch seinen eigenen geschäftlichen Interessen entgegen, Besuchern seines Ressorts etwas bieten zu können. So wurde ich Teil eines „Pilotprojektes“, in welchem er Besuchern seines Ressorts zukünftig die Möglichkeit geben wollte, die Umgebung mit Mofas, Mopeds oder kleinen Cross-Maschinen zu entdecken. Es ist einfach nicht machbar, jenen unglaublichen Strömen von frei agierenden Radikalen in Form von abenteuerlich anmutenden Zweirädern aller Art auf dieser Insel zu entfleuchen, irgendwann ist man Teil jenes asiatischen Wahnsinns auf den Strassen, aber ich habe es überlebt! Und ich durfte bei jener ersten Testfahrt Ecken auf dieser Insel sehen, die nicht in jedem Reiseführer erwähnt werden. Dieser Ausflug war eine Erfahrung für sich, an die ich mich noch sehr lange erinnern werde!

Ein anderer Ausflug führte mich nach Singaraja. Wo diese Stadt anfängt und aufhört, ist nicht zu ermitteln, aber das gilt für jedes städtisch anmutende und dichter besiedelte Gebiet auf dieser Insel. Hausnummern oder Strassennamen an Hauswänden: Das gibt es nicht oder man muss es intensiv suchen. Woran sich Europäer orientieren, scheint hier vollkommen unwichtig, geradezu überflüssig zu sein. Hier weiss man, wo was zu finden ist oder man fragt danach. So läuft das hier. Singaraja erschien mir als ein einziger riesiger Handelsplatz, hier bekam man alles, man musste nur wissen, wo man etwas bekommt. Aber sollten Sie glauben, dass die Kulisse von alledem durchgängig auch nur im Ansatz dem entsprach, was ein Durchschnittseuropäer vielleicht mit „Kaufhaus“ oder „Einkaufsladen“ titulieren würde, so muss ich Sie enttäuschen. Die schönsten lokalen Produkte werden hier nicht mit einem Schmuckrahmen präsentiert, hier schert man sich nicht sonderlich um Nahrungsmittelhygiene und dergleichen. Hier wird nicht auf Vorrat ver- und gekauft, sondern eher für den momentanen Bedarf. Die Verkaufsmeilen von Singaraja kamen mir zuweilen wie ein riesiger Durchlauferhitzer der menschlichen Bedürfnisse vor, alles war irgendwie immer in Bewegung, der Fluss der Dinge erschien weitaus wichtiger, als jegliche Beständigkeit – entsprechend war die olfaktorische Kulisse von alledem zuweilen diplomatisch formuliert höchst gewöhnungsbedürftig. In einer Stadt wie Singaraja streunen und einkaufen zu gehen, erfordert eine maximale Fähigkeit, unempfindlich gegenüber allem zu sein, was in Europa allen geltenden Normen zu entsprechen scheint. Das ist nicht einmal im Ansatz abwertend gemeint, ganz im Gegenteil! Hier wird auf anderes Wert gelegt, als in Europa. Und das muss man erst einmal verstehen! In Städten wie Denpasar, Singaraja oder Ubud gezielt solche Verkaufsbazare und -strassen aufzusuchen gewährt einen tiefen Einblick in die Mentalität und Lebensweise der Balinesen. Hier bekommt man nahezu alles: Neben den Dingen für den täglichen Bedarf die teilweise wunderschönen Textilien und zahlreiche Produkte der sehr hochwertigen Handwerkskunst, aber selbstredend auch jede Menge Industrieprodukte. Aber wie an zahlreichen anderen Orten der Welt gilt auch hier: Die wenigsten Markenprodukte sind auch Originale…

Die auf Bali lebenden Menschen sind vor allem im Dienstleistungssektor tätig, die weitaus grösste Einnahmequelle ist der Tourismus. Die teureren Hotelanlagen sind oft vom Leben abgeschottet, aber an praktisch jedem Strand oder in der Nähe von solchen finden sich zahlreiche Unterkünfte, die in den allermeisten Fällen auch gleichzeitig Beach-Bar (oder wie man das auch immer nennen mag) sind, entsprechend findet sich hier eher junges Publikum. Hier kommt man auch leichter in Kontakt mit Einheimischen, aber generell sind die Grenzen zwischen Touristen und Einheimischen auf Bali ohnehin eher fliessend. Man muss nicht weit laufen oder fahren, um abseits der üblichen Zentren noch auf Alltagsleben zu treffen, zuweilen bitterarmes Leben. Bei einem Spaziergang ganz in der Nähe des Ressorts traf ich inmitten des Urwaldes auf eine Bambushütte, ein einziger Raum, kein fliessendes Wasser, auch kein Strom. Hier lebten diejenigen, die nicht vom Tourismus oder einer anderen Verdienstquelle profitieren konnten – keine 800 Meter von dem Ressort entfernt, in dem ich als vergleichsweise „stinkreicher“ Europäer nahezu sorgenfrei meine Seele baumeln lassen konnte. Nein, man muss solche Lebensverhältnisse nicht sehen, wenn man nicht will. Für mich gehört das aber auch zu einer Reise dazu, ein Ressort oder ein Hotel sind meistens kein Spiegelbild dessen, was ein Land oder eine Region ausmacht. Die teilweise extrem starken Kontraste zwischen arm und reich spiegeln sich bedauerlicher Weise auch in Bereichen wie zum Beispiel Umwelt- und Gewässerschutz. Was in Europa inzwischen zunehmend ernst genommen wird, ist hier auf Bali bestenfalls noch in einem höchst rudimentären Anfangsstadium. Hier sorgt sich kaum jemand darum, was im Meer landet, die zahlreichen Bäche, die von den Hängen der Vulkane ins Meer fliessen, werden nicht selten als WC von den Einheimischen genutzt – und kaum jemand stört sich daran.

Die Flora und Fauna Balis ist beeindruckend! Insgesamt sechs verschiedene Vegetationszonen lassen hier Pflanzen- und Tierarten gedeihen, die man normaler Weise nur aus Büchern und Dokumentationsfilmen kennt. Vor allem Reis und Kaffee werden angebaut, darunter auch der teuerste Kaffee der Welt, der „Kopi Luwak„, der auf eine höchst fragwürdige Art und Weise gewonnen wird, aber tatsächlich etwas ganz besonderes ist. Auf Bali wachsen all die Früchte und exotischen Pflanzen, die man in Europa nur zu horrenden Preisen bekommt, die Nutztierhaltung beschränkt sich weitestgehend auf Hühner und etwas Schweinezucht. Man kann durch riesige Bananenplantagen laufen und die kunstvoll bewässerten Reisplantagen verleihen so manch einer Region ein ausgesprochen schönes und eindrucksvolles Erscheinungsbild, dichter Urwald erstreckt sich über grosse Flächen, aus denen sich die verschiedenen Vulkane erheben. Natürlich werden einige Tierarten zu touristischen Zwecken genutzt und man darf als Tierfreund nicht sonderlich empfindlich sein, wenn man auf entsprechende Angebote stösst. An dieser Stelle noch ein gut gemeinter Rat: In der Nähe so manch einer Tempelanlage leben wilde Affenarten, die keinerlei Scheu vor Menschen haben und diese zum Teil sehr aggressiv malträtieren. Halten Sie Abstand von diesen Affen! So manch ein Tourist macht sich auch noch einen Spass daraus, diesen ohnehin schon recht aufdringlichen und penetranten Exemplaren Alkohol zukommen zu lassen. Sie können sich denken, wie diese Primaten dann auch agieren können! Und noch etwas: Hier und da werden immer noch Hahnenkämpfe veranstaltet – und die sind offiziell verboten. Entsprechende Verstösse werden sehr strikt gehandhabt.

Gegen Ende führte mich meine Reise bis fast an den Südzipfel der Insel nach Kuta. Auch dieser Ort ist sehr quirlig und man spürt die Nähe zum Flughafen und der Hauptstadt Denpasar, dennoch geht es hier ein klein wenig ruhiger zu, zumindest am Abend und am frühen Morgen. Hier sind wieder mehr Hotelanlagen im üblichen Stil anzutreffen, die in etwa in der gleichen Preislage liegen, wie jene im Norden, aber weitaus weniger zu bieten haben. Kuta war einst ein Fischerdorf und noch heute kann man einige Boote nach alter Bauart sehen, aber auch hier ist es vor allem der Tourismus, von welchem die Menschen leben. Man kann hier auf alle Nationen der Welt treffen, vor allem Surfer mögen den Strand Kutas sehr, vor allem Touristen aus dem nahen Australien und Neuseeland treiben sich hier herum. Mit Kuta konnte ich mich schon besser anfreunden, als mit Denpasar, aber im direkten Vergleich ist es vor allem der Norden Balis, den ich bevorzugen würde. Aber ich bin ja auch kein Surfer und kein Lounge-Potato. Eine Zeit lang war ich schwer in Bali verliebt, so sehr, dass mir sogar der Gedanke kam, hierher auszuwandern (und tatsächlich leben auf Bali sehr viele Aussteiger aus der ganzen Welt). Bali hat ausgesprochen schöne und auf mich paradiesisch anmutende Ecken, aber letztlich wäre es auf Dauer nicht meins. Der Betreiber des Ressorts, an welchem ich die meiste Zeit weilte, merkte an, dass viele Menschen vom so genannten „Bali-Fieber“ befallen werden, nachdem sie das erste Mal hierher gekommen waren. Viele würden wieder hierher zurück kehren und manche auch für immer hier bleiben. Nun, ich hatte wohl mehr einen Fieber-Schub, der durch die Faszination jenes Ortes, als auch die Aufenthaltsart an sich ausgelöst worden war, letztlich aber auch wieder verging. Nein, ich werde nicht wieder hierher zurück kommen, das hat ganz verschiedene Gründe teils sehr privater Natur. Aber ich habe immer noch sehr viele Eindrücke sehr lebhaft in meinem Kopf und ich bin mitnichten undankbar darum, überhaupt hier gewesen sein zu dürfen, hier in diesem kleinen Paradies am anderen Ende der Welt.

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