- Rheinfall
- Türler See
- Moléson
- Chasseral, Doubs & Goumois
- Katzensee
- Ruine Wildenburg
- Kemptner Tobel
- Tüfels Chilen
- Thun
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- Schöllenenschlucht
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- Gruyères (Greyerz)
- Leibstadt
- Lavertezzo
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- Giger Bar Chur
- Museum HR Giger
- Wildnispark Langenberg
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- „Schipkapass“-Bahn
- Flughafen Zürich (menschenleer)
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- Staubbachfall & Wengen
- Lai da Palpuogna
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- Chur
- Soliser Viadukt
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- Strandbad „Lido“ am Aegeri-See
- Spinnerei Jakobstal
- Endingen
- Höllgrotten
- Paxmal
- Egelsee
- Tektonikarena Sardona
- Brienz & Giessbachfall
- The Circle
- Klingnauer Stausee
Ursprünglich interessierte ich mich vorrangig gar nicht für diesen wunderschönen Ort an sich, als ich ihn zum ersten Male aufsuchte, mein Interesse galt eher einem ganz bestimmten Museum, welches dort ansässig ist und sich ausschliesslich einem einzigen Schweizer Künstler widmet, aber dazu gegebenenfalls an anderer Stelle mehr. Ich bin hier inzwischen mehrmals gewesen, irgendetwas mag ich besonders an Gruyères. Ich bringe diesen Ort vor allem mit einem alt bekannten und wirklich sehr schönen Brettspiel in Verbindung, bekannt unter dem Namen „Carcassonne“, benannt nach einer mindestens genau so schönen mittelalterlichen Stadt im Süden Frankreichs. Bitte fragen Sie mich nicht, warum ich diesen Ort in der Schweiz mit jenem Spiel assoziiere, ich kann manchmal selbst nicht plausibel erklären, wie ich gewisse Zusammenhänge zustande gebracht habe, es ist einfach so. Gruyères ist ein wunderschönes Beispiel für einen Ort, an dem irgendwann einmal die Zeit stehen geblieben zu sein scheint, man wähnt sich inmitten jener lang vergangenen Zeiten, wenn man durch das Stadttor schreitet, man muss nur hier und dort einige Details vor dem geistigen Auge ausblenden oder verändern und schon ist man irgendwo zwischen 1400 und 1600 nach Christus! Dieser Ort ist seit sehr langer Zeit kaum verändert worden und er ist ein Spiegelbild dafür, wie Politik, Religion, Wirtschaft und Sozialleben Einfluss auf die Entstehung, Wandlung und Konzeption einer Ortschaft in jenen Tagen genommen haben. Gruyères ist ein sehr altes Fleckchen, wahrscheinlich sind die ersten Spuren, die in diesem Gebiet gefunden wurden, noch älter, als der den Christen so wichtige Jesus. Damals wie heute ist es vor allem die Landwirtschaft, von der diese Region lebt, entsprechend findet man in diesem Örtchen noch zahlreiche Hinweise darauf, wie sehr dieser Wirtschaftszweig einst diese Region geprägt hat, Spuren der Industrialisierung sucht man hier nahezu vergebens.
Der Ort liegt auf einem Hügel, zu dem lediglich eine einzige Strasse führt, entlang dieser Strasse reiht sich ein wunderschönes altes Haus an das nächste bis hinauf zum Schloss, welches nahe liegender Weise auf dem höchsten Punkt des Hügels errichtet wurde. Die Ortschaft ist vollständig von einer sehr gut erhaltenen Stadtmauer umgeben, die sich recht wehrhaft zeigt. Zahlreiche Verteidigungstürme und Vorkastelle sichern den alten Stadtkern, in welchem kein einziges (!) Bauwerk neueren Baudatums steht, typisch schweizerische Glas- und Betonkonstrukte sucht man hier vergebens (und genau das macht den Reiz dieses Ortes aus!). Von der gesamten Stadtmauer aus hat man eine wunderschöne Aussicht auf das Umland. Gruyères ist somit eines der ganz wenigen noch erhaltenen Beispiele dafür, wie Ortschaften zwischen 1400 und 1600 in diesem Teil Europas ausgesehen haben dürften – und man bemüht sich sehr darum, dieses Erbe zu erhalten.
Es verwundert daher nicht, dass vor allem der Tourismus das notwendige Geld in die Kassen spült, die den Erhalt finanzieren. Am Ortsrand reiht sich ein grosser Parkplatz an den nächsten, je nach Saison wälzen sich hier riesige Touristengruppen durch den kleinen Flecken, selbstredend ist das Angebot nahezu vollumfänglich auf eben jene Touristengruppen ausgerichtet. Haben Sie das einfach in Ihrem eigenen Interesse im Hinterkopf, wenn Sie Gruyères einen Besuch abstatten wollen, seien Sie vor oder nach jenen unsäglichen „menschlichen“ Überschwemmungen vor Ort. Aber nehmen Sie auch unabhängig von der Tageszeit genügend Geld mit. Ach, noch etwas: Begehen Sie nicht den Fehler, ausgerechnet hier ein Fondue zu sich zu nehmen, weitaus bessere und preislich sehr viel angemessenere (Achtung: Das bedeutet NICHT zwingend „billigere“!) Möglichkeiten finden Sie unter anderem im nahe gelegenen Bulle.
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