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Tüfels Chilen (des Teufels Kirche, Teufelskirche) habe ich beim Stöbern in der schönen App für iOS mit Namen „Züriwald“ entdeckt, einer App, die sich ausschliesslich mit Wanderwegen durch Waldgebiete im Kanton Zürich befasst und zahlreiche, sehr sachdienliche Hinweise liefert, wenn man gedenkt, insbesondere mit Kind und Kegel unbekannte Gegenden um die Stadt Zürich herum zu entdecken. Mit der SBB kann man ab Winterthur bis zu dem kleinen Örtchen Kollbrunn fahren, von dort aus sind es zu Fuss noch 40 bis 50 Minuten zu diesem kleinen Naturwunder. Hier in dem hügeligen Mischwald bei Kollbrunn wurden im 19. Jahrhundert zwei Steinbrüche betrieben, wovon einer der Tüfels Chilen war. Bis 1873 wurde hier Quelltuffstein von Hand treppenartig aus dem Gelände gesägt, welcher wiederum für den Bau von Strassen und Fabrikgebäuden genutzt wurde, danach eroberte die Natur den Steinbruch Stück für Stück zurück und erschuf ein fast vollständig von Moosen bewachsenes „Treppenhaus“. Das Zusammentreffen von sehr kalkhaltigem Wasser aus verschiedenen höher gelegenen Quellen, die in den nahe gelegenen Bäntalbach fliessen, und dem urzeitlichen Quelltuffstein bietet ideale Voraussetzungen für die Bildung von unterschiedlichen Moosen und Farngewächsen, in vielen tausenden von Jahren wird aus dem zerbrechlichen Konstrukt aus Moos und Quelltuffstein sehr hartes Kalkgestein. Da Moose sehr empfindlich sind, darf dieser Bereich nahe liegender Weise nicht betreten werden, generell befindet man sich hier in einem Naturschutzgebiet, dessen vorgegebene Wege nicht verlassen werden dürfen.
Von Kollbrunn aus führt der Weg durch ein anfänglich weites Tal immer weiter in den Wald hinein, durch den der Bäntalbach fliesst. Stück für Stück rücken die umliegenden, dicht bewaldeten Hänge näher zusammen und das Plätschern des Baches wird nach und nach deutlich hörbar. Am Wegesrand wachsen unzählige Ufer- und Sumpfgewächse, darunter auch verschiedene Schachtelhalme, eines der ältesten Gewächse der Welt, zuweilen auch „lebende Fossilien“ genannt. Im rechten Winkel zum Flussverlauf sticht dann das kleine Tal seitlich ab, in welchem Tüfels Chilen liegt. Nun steigt der Weg rasant an, manchmal müssen recht steile Treppen erklommen werden. Er führt an den Steinterrassen vorbei bis oberhalb zu den Quellen, die für die Entstehung der Moose sorgen. Hier oben befindet sich auch die obligatorische Feuerstelle und ein paar Sitzgelegenheiten. Der umgebende Wald wird sich selbst überlassen, zahlreiche umgestürzte, inzwischen ebenso dicht von Moos bewachsene Bäume liegen in den vielen kleinen Schluchten und verleihen der Szenerie eine ganz eigene, manchmal verwunschen anmutende Atmosphäre. Wenn man möchte, kann man von hier aus den mehr als 15 Kilometer langen Wanderweg zwischen Kollbrunn und Elgg weiter ablaufen und dabei noch zahlreiche weitere schöne Orte entdecken, aber für sich allein ist Tüfels Chilen ein wunderbarer Ort, an dem die Sinne zur Ruhe kommen und geniessen können.
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