- Blick über Zürich
- Niederdörfli
- Vorweihnachtszeit in Zürich
- Museum für Gestaltung
- Photobastei 2.0
- Brockenhäuser
- Zeughausareal
- Schanzengraben
- „So wirst du das nie wieder zu sehen bekommen!“
- MFO-Park
- Bernoulli-Häuser
- Gustav Ammann-Park
- Rieter-Park
- Biberlinsburg
- Rote Fabrik
- Letten-Viadukt
- Stazione Paradiso
- Alter botanischer Garten
- Haus Konstruktiv
- Neuer Botanischer Garten
- Chinagarten
- Pavillon Le Corbusier
- Friedhof Forum
- Toni-Areal
- Le Rien en Or
- Stolpersteine
- Züriberg
- Leutschenpark
- Zürich, tief verschneit
- Arboretum (Rentenwiese)
- Platzspitz
- Friedhof Enzenbühl
- Monte Diggelmann
- Industriequartier
- Artergut & Merkurplatz
- Sukkulentensammlung
Hierher, dem einen Teil der Altstadt von Zürich, komme ich nicht oft, denn wie das mit Altstädten oft so ist, ist er recht überlaufen, viele Touristen wälzen sich Tag für Tag hier durch die zahlreichen verwinkelten, manchmal sehr steil ansteigenden Gassen. Trotzdem streune ich manchmal hier herum, gerne früh am Morgen, wenn man noch die Chance darauf hat, ein Fotomotiv ohne riesige Menschenmassen zu finden. Ich erspare es mir, hier die wichtigsten Sehenswürdigkeiten aufzuzählen, darüber gibt es bereits unendlich viel Literatur an anderen Stellen – und so streune ich auch nicht! Ich gehe oft ohne konkretes Ziel einfach los, habe mich oftmals auch nicht eingehender informiert, sondern sammele beim Streunen Eindrücke, über die ich mich bei Bedarf im Anschluss näher informiere und im Bedarfsfall dann besser informiert nochmals gezielt aufsuche. Das ist für mich immer noch die angenehmste Art, einen Ort zu erkunden (und abgesehen davon kann man so auch weitaus besser grossen Touristengruppen ausweichen!). Im Norden durch den Verkehrsknotenpunkt Central, im Westen durch die Limmat, im Osten durch den Hirschengraben und im Süden durch das Bellevue begrenzt, bietet dieser Teil der Altstadt einige wirklich sehr schöne Ecken, die mich hin und wieder sogar an kleine Städtchen in Südfrankreich erinnern. Zahlreiche sehr alte Bauwerke aus verschiedenen Architekturepochen, zum Teil abenteuerlich schief und krumm, reihen sich aneinander, viele kleine Läden bieten so ziemlich alles, was man sich vorstellen kann (und tatsächlich habe auch ich drei Geschäfte hier, die ich ab und an frequentiere um etwas zu erwerben, was man eben nur hier und sonst nirgendwo bekommt). Aber in – leider – sehr grossen Abständen treffe ich mich auch mit einem ganz bestimmten Arbeitskollegen hier, der diese Ecke von Zürich weitaus besser kennt, insbesondere das Nachtleben dort. Alleine würde ich mich nie in selbiges stürzen! Aber durch ihn habe ich auch ein paar Besonderheiten der Altstadt besser kennen gelernt, die mich anfänglich gar nicht so sehr interessiert haben, so zum Beispiel die Bierhallen, in welchen man natürlich die Schweizer Klassiker in Form von Fondue und Raclette, sowie viele andere, meist sehr bodenständige Menüs konsumieren kann. Hier kann man aber auch wunderbar so manch einen alten, langjährigen Stammgast beobachten und sich der zuweilen etwas krachledern-roh anmutenden Zürcher Mentalität aussetzen – wenn man einen Sinn für derartiges hat.
Wenn man mit offenen Augen durch diese eine der beiden Herzkammern Zürichs streunt, kann man an vielen Hauswänden Tafeln und Plaketten finden, die auf wichtige Personen aus Kunst, Kultur, Politik, Wirtschaft, Religion und anderen Gebieten hinweisen. Selbst ich bin doch noch ab und an erstaunt gewesen, wer sich hier teilweise über Jahrzehnte hinweg aufgehalten hat! Es finden sich aber auch zahlreiche Hinweise auf die gesellschaftliche und historische Entwicklung Zürichs. Man kann das alles gar nicht an einem einzigen Tag erkunden, dafür braucht man weitaus mehr Zeit. Hier ist für jeden Geschmack – von Tourist bis Einwohner – etwas dabei, so oder so aber sollte der Geldbeutel nicht gerade klamm sein, sonderlich preisgünstig ist hier kaum ein Angebot, egal, welcher Art (abgesehen von Kunst und Kultur). Wenn das Niederdörfli vor lauter Touristen vor allem aus Korea und China nicht gerade aus allen Nähten platzt oder sich wieder einmal ein für Zürich wichtiger Grossanlass durch die Gassen wälzt, dann ist diese Altstadt der grössten Stadt der Schweiz immer einen Besuch wert. Aber wie bereits angemerkt: Es kommt stark auf Jahres- und Tageszeit an, will man etwas Ruhe beim Streunen haben. Dafür kann man jederzeit dem Trubel hier schnell entfliehen, das Niederdörfli ist von zahlreichen Bus- und Tram-Linien umgeben, mit deren Hilfe man in viele andere schöne und mindestens ebenso sehenswerte Ecken von Zürich flüchten kann.
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