Der Glaubenbielenpass, benannt nach der Hochalp Glaubenbielen, ist Bestandteil der Panoramastrasse zwischen den Kantonen Obwalden und Luzern. Von Giswil am Sarnersee in Obwalden führt der Pass bis Sörenberg in Luzern, die Panoramastrasse selbst reicht bis Schüpfheim im UNESCO Biosphärenreservat Entlebuch. Im Mittelalter war der Pass eine normale Verbindung zwischen Sörenberg und Giswil ohne grosse wirtschaftliche, militärische oder politische Bedeutung. Mit Beginn des zweiten Weltkrieges plante das Militär der Schweiz, sich in die Alpen zurück zu ziehen und das Flachland aufzugeben (die so genannte „Reduit“-Politik), die Berge sollten als natürlicher Schutzbereich funktionieren. Entsprechend wurden in jenem Gebiet viele Strassen neu und Wege wie der Glaubenbielenpass zu befahrbaren Strassen ausgebaut, um sie militärisch nutzen zu können. Ein entsprechender Stein auf der Luzerner Seite erinnert an jene Tage (erwähnt aber nicht, dass es vor allem russische und polnische Internierte waren, die diesen Pass ausbauten). Nach dem Krieg verlor dieser Pass wieder an Bedeutung und erst 1965 wurde er als Verbindungsweg so ausgebaut, wie er sich heute präsentiert. Manch ein Reiseführer verwendet auch den Namen „Glaubenbühren“, den meisten Interessenten ist diese Strecke aber unter „Panoramastrasse“ bekannt.
Bei einer maximalen Steigung von 12 Prozent erreicht der Pass eine Höhe von 1611 Metern über dem Meeresspiegel. Er ist nicht sonderlich schwierig, stellt keine übermässig hohen Anforderungen an das eigene fahrerische Können, aber dennoch hat es dieser Pass in sich. Der Grossteil der Strecke ist sehr schmal, ein PW und ein Motorrad passen zwar meistens gut aneinander vorbei (und die meisten Fahrer verhalten sich entsprechend rücksichtsvoll), aber wenn ein Ortskundiger oder aber ein etwas breiteres Fahrzeug wie ein SUV oder der Postbus den Weg kreuzt, kann es manchmal schon sehr knapp werden, fahren Sie also diesen Pass eher gemächlich und vorausschauend ab, denn sportlich! Diese Strecke lädt ohnehin dazu ein, sie eher ruhig abzufahren, denn es ist einer der schönsten Pässe, die ich kenne. Zeitweise fährt man durch lang gezogene Mischwaldgebiete, zwischen denen sich die Bergwelt in einer besonders schönen Weise zeigt, nicht so rauh und unwirtlich, sondern höchst malerisch und schön. Der schwierigere Teil befindet sich auf der Seite von Giswil, ab Sörenberg wird die Strasse deutlich breiter und die Kurven auch weiter, wer also lieber mit seinem Motorrad klettern will, dem empfehle ich die Fahrt von Giswil aus zu beginnen.
Kategorie: Pässe
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