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Dieses Denkmal ist weder schön, noch erinnert es an etwas „hevorstechendes“ in der Ebro-Schlacht, es ist sogar ein Denkmal, welches ausschliesslich Kämpfern auf der Seite der Franquisten gewidmet ist – ungewöhnlich, da sich alle anderen Gedenkstätten hier beider Seiten widmen. Die Tatsache, dass dieses Denkmal sich nur einer Seite widmet, hat dazu geführt, dass es in einem desolaten Zustand ist, nahezu alles, was entfernt werden konnte, wurde auch entfernt, war es aus Stein, so wurde es zerbrochen, war es aus Metall, so war es verbogen oder war ganz verschwunden. Noch heute lassen hier Menschen ihre Wut über den Krieg an dem Denkmal aus. Aber in einer bestimmten Angelegenheit ist dieses Denkmal doch erwähnenswert. Man darf nicht glauben, dass die Seite der Franquisten eine einheitliche Formierung war. Wie bei den Republikanern gab es auch bei den Franquisten Kampfverbände, die nicht „echte“ Faschisten waren. Einer dieser Verbände waren die Carlisten. Die Carlisten waren dem Königshause treu, allerdings nur einem bestimmten Familienzweig davon. Sie stellten die Legitimität der Erbfolge in Frage und versuchten mit Francos Hilfe, „ihr“ Königshaus einzusetzen, wie sie es sich vorstellten und es als legitim ansahen. Sie waren im Prinzip die neuzeitliche Version der Carlisten, die bereits vor vielen Jahrhunderten die Carlisten-Kriege führten, ihnen ging es nur zweitrangig um einen Faschismus, der sollte ihr Sprungbrett sein. Als die Republikaner eine der vier Anhöhen besetzt hatten, beschossen sie pausenlos die benachbarten Anhöhen, auf der sich Franquisten und Carlisten verschanzt hatten. Die Franquisten zogen sich zurück, aber nach zwei Tagen gelang es allein den Carlisten, die republikanische Anhöhe zu erobern – unter Dauerfeuer von Maschinengewehren. Dieser Erfolg, der am Kriegsschauplatz der Ebro-Schlacht eher eine Nebenrolle einnimmt, nicht von grosser strategischer Bedeutung war und in seiner Sinnlosigkeit und Brutalität mich schwer an die Grabenkämpfe des Ersten Weltkrieges erinnerte, veranlasste die Carlisten dazu, hier ein Denkmal hin zu bauen. Mir offenbarte erst dieses Denkmal, wie vielschichtig die Interessen auf beiden Seiten waren, bevor jener Bürgerkrieg begann. Und es verwunderte mich nicht, dass insbesondere dieses Denkmal immer wieder beschädigt wird.
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