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1985 schrieb Patrick Süskind „Das Parfum“ – ein fantastisches Buch! Auch die Verfilmung ist meiner Ansicht nach sehr gelungen. Somit lag es nahe, den Schauplatz aufzusuchen, in dem es fast ausschliesslich nur um Düfte, Wahrnehmung derselben und Verführung der Nase geht: Grasse, die wunderbar verwinkelte, wunderschöne Stadt (mit leicht morbidem Anstrich) in Süd-Frankreich. Von weit her sichtbar thront Grasse auf einem Berghügel mit einem wunderbaren Ausblick auf die Umgebung. Zahlreiche schmale Gassen und winzige, manchmal wunderschöne und sehr malerische Höfe und Plätze durchziehen die Altstadt. Drei grosse Parfumerien haben sich mit ihrem Hauptsitz und ihren Filialen in jener verteilt: Gallimard, Molinard und Fragonard. Auch wenn sie von Kennern des Fachs oftmals als „Touristenfallen“ bezeichnet werden, so bieten diese drei Parfumerien eine wunderbare Horizonterweiterung bezüglich der eigenen Duftwahrnehmung. Lassen Sie es sich gesagt sein: Was man im Sortiment von Warenhausparfumabteilungen oder Drogerien normaler Weise anfinden kann, ist weit entfernt von dem, was man hier entdecken und lieben lernen kann. Selbst ich, der eine recht feine Nase (Kunststück, bei der Grösse meines eigenen Gesichtserkers…) hat, wunderte sich sehr über die schier unendlichen Variationsmöglichkeiten dieser zutiefst vergänglichen Kunst des Schönen. Grasse selbst steht in bestimmten Bereichen in direktem Kontrast zu dieser Schönheit. So manch ein Hinterhof oder diese und jene Gasse zeugt von seit Jahrzehnten andauernder Nicht-Pflege und man kann sich gut das Ambiente, welches Süskind in seinem Buch schilderte, vorstellen: Dunkel, verwinkelt, verrucht, mörderisch. Und über allem weht der feine, aber auch die Sinne täuschende Duft von Parfum aller Arten.
Natürlich wird Grasse von Unmengen an Touristen überflutet, einmal mehr lohnt es sich, zeitig hierher zu kommen, wenn man sich eigenen Leidenschaft fröhnen will. Und ein gut gefülltes Portemonnaie sollte man auch dabei haben, denn „günstig“ sind die qualitativ meistens  sehr hoch stehenden Erzeugnisse hier definitiv nicht. Neben den drei grossen Parfumerien kann man in der ganzen Altstadt zahllose Klein- und Kleinstparfumerien finden, die ihre Produkte schon etwas preiswerter anbieten. Man muss nur von den Lebensadern dieser Stadt in irgendeine Seitengasse abbiegen und die Augen aufmachen, dann kann man solche Läden finden. Aber es geht nicht ausschliesslich um Parfum. Wie es sich für eine südfranzösische Stadt gehört, werden anderenorts auch Kräuter, Gewürze und sogar frische Blüten und ganze Blumen (Hauptbestandteile von Parfüm) angeboten, aber auch sehr vielfältiges Kunsthandwerk anderer Arten kann man hier erstehen. Nach einem gediegenen Kaufrausch der Vergänglichkeit bieten die vielen kleinen, typisch französischen Plätze Möglichkeit zur Erholung – und dort kann man auch so manch einen Träger jener Vergänglichkeit „begutachten“. Auch wenn hier bei Weitem nicht so viele Selbstdarsteller anzutreffen sind, wie zum Beispiel im nahe gelegenen Cannes oder Nizza, so zieht hier ab und an doch der eine oder andere eitle Gockel oder das eine oder andere eitle Huhn die Blicke auf sich. Wer genügend Zeit (und Geld…) mitbringt, hat in dieser Stadt zahlreiche Möglichkeiten, seinen eigenen Duft zu kreieren oder aber in Museen viel über Parfum zu erfahren. Kleiner Hinweis: Vermeiden Sie es tunlichst (!), nach Kaufrausch in Parfümerien eine der herrlich alten Kirchen hier zu besuchen! Der Weihrauchduft verträgt sich dann nicht mehr sonderlich gut mit den Erinnerungen an die betörenden Düfte, die man hier antreffen kann. In Grasse, der Stadt wo Vergänglichkeit, Eitelkeit, Verfall und Sinnestäuschung aufeinander treffen, könnte ich mich regelrecht tot fotografieren!

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