Viele Jahre lang habe ich das Navigationssystem von BMW benutzt, eine angepasste Version eines Gerätes aus dem Hause Garmin, welches mir auch meistens gute Dienste geleistet hat – aber im Endeffekt irgendwann der technischen Entwicklung hinterher hing und auch grauenhaft unpraktisch in der Systempflege war. Um die installierten Karten auf den neuesten Stand zu bringen, musste ich das Ding immer an meinen Mac hängen, die notwendige Software dafür wurde zwar immer mal wieder aktualisiert, angepasst und verbessert, war aber nach meinem Verständnis alles andere als selbsterklärend und vor allem unendlich langsam, abgesehen davon benötigte sie absurd viel Speicherplatz auf der Festplatte. Irgendwann wurde es mir zu doof, sowohl Handy, als auch dezidiertes Navigationsgerät mit mir herum zu tragen und so beschloss ich, zukünftig alles ausschliesslich mit dem Handy zu erledigen und rüstete entsprechend mein Motorrad um. Da es inzwischen auch Motorrad-Handschuhe gibt, mit denen sich Smartphones bedienen lassen, zählte auch der ehemals so grosse Vorteil, dass man das Garmin-Gerät mit Handschuhen ohne spezielle Touchscreen-Ausstattung bedienen konnte, nicht mehr. Natürlich verglich ich verschiedene Apps, die sich mit Navigation befassen und mehr oder minder an die Bedürfnisse eines Motorradfahrers angepasst sind und eine, die mir besonders gut gefällt und die ich auf meinen Streifzügen durch die Schweiz inzwischen oft verwende, ist „calimoto“.
calimoto weicht in mancherlei Hinsicht von üblichen Navigationssystemen für Smartphones ab. Ich schätze insbesondere, dass dieses System Routen empfiehlt, die sowohl in Bezug auf den Fahrspass, als auch die Umgebung viel bieten – ohne sich dafür vorher irgendwo gesondert registrieren und austauschen, oder aber vorab komplizierte Routeneingaben selbst tätigen zu müssen. Bereits ab Installation braucht man nur das Fahrtziel einzugeben und calimoto wählt die bestmögliche Strecke. Wohlgemerkt: Nicht die kürzeste und auch nicht immer die kostengünstigste, sehr wohl aber die schönste. Schon so manches Mal habe ich mit diesem System Ziele angesteuert, die ich bereits zuvor besucht hatte. calimoto wählte konsequent andere Routen und zeigte mir so Wege, die ich wahrscheinlich nie entdeckt hätte, wäre ich bei meinen alten Systemen geblieben. Natürlich bietet diese App auch den ganzen anderen Schnickschnack, den man angeblich heute haben muss, will man am Motorrad-Fahren das Maximum an Freude haben, aber auf alles das kann ich getrost verzichten. Insgesamt finde ich diese App sehr gelungen, gut zu bedienen und mit zahlreichen wirklich nützlichen Funktionen ausgestattet, allein die Farbgestaltung ist zuweilen bei ungünstigem Sonneneinfallswinkel nicht optimal. Um aber eine bisher unbekannte Region mit allen Vorzügen und Schönheiten des Motorrad-Fahrens zu erkunden und zu erleben, ist für mich calimoto die erste Wahl. In meiner Freizeit verwende ich de facto nur noch diese App, wenn ich vor habe, in der Schweiz oder in Zürich herum zu streunen. Für ferner gelegene Ziele oder aber Fahrten, die ausschliesslich schnellstmöglich von A nach B führen sollen, benutze ich immer noch andere Systeme.
calimoto ist im iOS App Store erhältlich. Natürlich kann das Grundpaket mit einigen nicht ganz billigen, aber im Sinne des Wortes preiswerten Zusatzkäufen erweitert werden.